Freitag, 25. September 2015

Streik-nur nicht bei uns.


Wie schon in einem früheren Blogeintrag erwähnt, streiken zur Zeit die Lehrer in Kenia. Jeden Tag kommt eine neue Meldung in den Nachrichten, so dass wir lange nicht sicher waren, wie sich alle entwickelt. Jetzt hat sich herausgestellt, dass die Regierung und die Lehrer sich nicht einigen können oder wollen, weswegen der Streik bis mindestens Januar fortgesetzt wird. Normalerweise haben die älteren Schüler im November wichtige Examen. Zur Zeit sieht es so aus, dass die Arbeiten trotz Allem geschrieben werden müssen, es aber wahrscheinlich keine Lehrer gibt, die sie korrigieren. Für die Kinder bedeutet das, dass sie trotzdem in die Schule gehen und dort in eigenständigen Lerngruppen versuchen, sich den Stoff anzueignen. Ziemlich stressig und anstrengend!
All das wirkt sich natürlich sehr auf den Heimalltag und unsere Arbeit aus. Wir haben ja schon berichtet, dass die Kinder sich inzwischen ziemlich langweilen, was mit der Zeit natürlich nicht besser wird. Auch uns gehen nach und nach die Ideen aus und wir erwischen uns immer wieder dabei, wie wir untätig rumsitzen. Aus diesem Grund haben wir auch schon überlegt, „einfach“ die Rolle der Lehrer zu übernehmen, mussten diesen Gedanken aber schnell wieder verwerfen, da wir weder Material noch genug Kenntnisse haben. Ein paar Projekte lassen wir aber (hoffentlich) in Kürze anlaufen: Deutschunterricht, einen Chor und eine Art Garten-AG. Weitere Vorschläge eurerseits zu diesen oder anderen Projekten sind sehr gerne gesehen.

Apropos Garten-AG; wir haben schon begonnen, den Garten in Gathiga zu verschönern, indem wir die Tomaten in einer schweißtreibenden Aktion (knallige Sonne!!!) nach Oben gebunden haben. Das Ganze war nicht nur sinnvoll, sondern hatte auch einen herrlichen Sonnenbrand zur Folge :)
Nachdem uns alle ein wenig misstrauisch beäugt haben, wurden wir (mehr oder weniger tatkräftig) von den größeren Jungs unterstützt. Wir sind sehr stolz auf die Kinder und Mamas, die die Tomaten fleißig gießen, wenn wir nicht da sind. Mal gucken, was daraus so wird...


Donnerstag, 17. September 2015

Crazy hair days

Insbesondere bei den etwas älteren Mädchen sind wir sehr gern gesehene Haarmodelle!

 
 


Aber auch wir spielen selber gerne Friseur und so konnten Nicole's Haare dank eines Schweizer Taschenmessers und einer Bastelschere fachmännisch von Jule und Josefine gekürzt werden. Wir finden das Ergebnis kann sich sehen lassen und es war sicherlich nicht der letzte Besuch bei J&J Salon!



Dienstag, 15. September 2015

Heimalltag

Nach längerer Pause melden wir uns nun auch mal wieder zurück.
Wir gehen inzwischen die dritte Woche in die Heime, wobei wir uns ein supertolles hochkomplexes Rotationssystem überlegt haben, was wir an dieser Stelle aber leider nicht verraten können! Nur so viel sei gesagt, jede Woche rotieren wir einen Platz weiter…;)

Eigentlich sollten die Kids seit drei Wochen in die Schule gehen, weil aber die Lehrer seit Schulbeginn streiken, sind alle den ganzen Tag zuhause. Für uns ist das natürlich toll, da wir so viel Zeit mit den Kindern verbringen, fleißig Namen lernen (bei circa 100 Namen eine größere Angelegenheit) und uns gegenseitig besser kennenlernen können. Bei den Kids kommt so langsam aber jedoch immer mehr Langeweile auf. 

Um uns das Namen lernen in Gathiga zu erleichtern, haben wir damit angefangen die Kids einzeln zu fotografieren und ihren Namen aufschreiben zu lassen. Das lief bis jetzt auch sehr gut und wir haben schon den Großteil der Namen auf der Liste stehen. Jetzt müssen diese zusammen mit dem passenden Gesicht nur noch irgendwie den Weg in unser Gedächtnis finden und hier wäre dann auch schon der Knackpunkt an der ganzen Idee...;)

Zu unseren inzwischen alltäglichen Aufgaben gehören Wäsche waschen, bei den Vorbereitungen fürs Essen helfen, sei es nun Bohnen sortieren, Mais puhlen oder Karotten, Kohl oder ähnliches klein schnippeln und den Abwasch erledigen- im Moment immer noch mit der tatkräftigen Unterstützung der Kinder. Ansonsten üben wir uns fleißig in diversen Hüpfspielen (wir müssen noch seeehr viel üben ;) ), Klatschspielen, Romme und Mensch-ärgere-dich-nicht. Heiß geliebt und begehrt sind auch unsere Kameras. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass nach einem Heimtag plötzlich 500 Bilder mehr auf der Speicherkarte vorhanden sind.









Mittwoch, 2. September 2015

Gleich und gleich gesellt sich gern.

Hallo ihr Lieben,
Samstag hatten wir sturmfrei und beschlossen in die town (Nairobi) zum city park zu fahren.Der city park ist in Nairobi auch besser bekannt als monkey park, weil dort taaaausende Affen frei rumlaufen.Als persönlichen Begleitschutz hatten wir Kennedy engagiert. Ausgerüstet mit Nüssen haben wir uns also auf die Suche nach ihnen gemacht. Unsere Suche währte jedoch nicht lang, da wir geradezu angefallen wurden! :D Wer uns bei der Lösung des Artenrätsels behilflich sein kann, möge sich bitte bemerkbar machen!


Inspiriert von den kleinen Dingern haben wir unseren Kletterbegabungen beim nächsten "swing tree" freien Lauf gelassen- like Tarzan und Jane oder so ähnlich ;)






Dienstag, 1. September 2015

Unser erster Tag im Heim

Letzten Donnerstag haben wir uns das erste Mal auf die beiden Heime aufgeteilt. Nicole und Joana waren in Kihara. Josefine, Clara und Jule in Gathiga.

Der Tag in Kihara war für Jojo und Nicole ganz entspannt. Abgesehen von einer Stunde Karotten raspeln haben die zwei sich zusammen mit den Kindern die Zeit mit Seil hüpfen, Mensch-ärgere-dich-nicht und Romme spielen vertrieben.

Wir in Gathiga haben gemerkt, dass wir schon an den alltäglichen Aufgaben zu knabbern haben. Beim Gemüseschälen/-schneiden und abspülen haben wir uns wirklich etwas ungeschickt angestellt und waren sehr froh über die Hilfe eines Mädchens namens Faith (16 Jahre), die uns geduldig alles erklärt hat.
Zum Mittagessen gab es Ugali (Maisbrei) und Gemüseeintopf. Mit diesem Essen müssen wir uns allerdings erst noch anfreunden (den Rest hat die Kuh bekommen... :D ). Nach dem Spülen wussten wir erst einmal nicht recht, was wir tun sollten, weil auch keines der Kinder uns spannender fand als den dauerlaufenden Fernseher. Also haben wir es uns gemeinsam mit den Heimmamas zur Aufgabe gemacht Mais vom Kolben abzupulen. Drei Stunden lang… Nach ca. einer Stunde bekamen wir schließlich Unterstützung von ein paar Jungs in unserem Alter. Wir erleichterten uns die Arbeit mit Liedern auf Englisch, Swahili und Deutsch , die fleißig auf der Gitarre begleitet wurden. Obwohl wir uns unsere Finger wund pulten, haben wir doch noch mehr als drei Viertel des Maisberges zurückgelassen. Als Duncan zu Besuch kam, wollten wir die Chance ergreifen und mit ihm im Auto nach Hause zu fahren. Bis wir jedoch loskamen, war es schon viertel vor sechs. Es war also nicht mehr lange bis zur Dunkelheit. Kaum losgefahren gab das Auto plötzlich auf. Mit hilfsbereiten Anwohnern schoben wir das Auto auf einen Hügel, in der Hoffnung, dass es beim Runterrollen wieder anspringt. Eine halbe Stunde und viele Versuche später gaben wir auf. Dadurch kamen wir in den Genuss im Dunkeln Matatu zu fahren. Normalerweise müssen wir spätestens um sechs zu Hause sein, da es um halb sieben schon dunkel wird. Das machte Duncan etwas nervös, aber er nahm alles, wie so oft, mit Humor. Und so sind wir dann gegen sieben im trauten Heim eingestolpert. Ende gut, alles gut! :D