Wie schon in einem früheren Blogeintrag
erwähnt, streiken zur Zeit die Lehrer in Kenia. Jeden Tag kommt eine
neue Meldung in den Nachrichten, so dass wir lange nicht sicher
waren, wie sich alle entwickelt. Jetzt hat sich herausgestellt, dass
die Regierung und die Lehrer sich nicht einigen können oder wollen,
weswegen der Streik bis mindestens Januar fortgesetzt wird.
Normalerweise haben die älteren Schüler im November wichtige
Examen. Zur Zeit sieht es so aus, dass die Arbeiten trotz Allem
geschrieben werden müssen, es aber wahrscheinlich keine Lehrer gibt,
die sie korrigieren. Für die Kinder bedeutet das, dass sie trotzdem
in die Schule gehen und dort in eigenständigen Lerngruppen
versuchen, sich den Stoff anzueignen. Ziemlich stressig und
anstrengend!
All das wirkt sich natürlich sehr auf
den Heimalltag und unsere Arbeit aus. Wir haben ja schon berichtet,
dass die Kinder sich inzwischen ziemlich langweilen, was mit der Zeit
natürlich nicht besser wird. Auch uns gehen nach und nach die Ideen
aus und wir erwischen uns immer wieder dabei, wie wir untätig
rumsitzen. Aus diesem Grund haben wir auch schon überlegt, „einfach“
die Rolle der Lehrer zu übernehmen, mussten diesen Gedanken aber
schnell wieder verwerfen, da wir weder Material noch genug Kenntnisse
haben. Ein paar Projekte lassen wir aber (hoffentlich) in Kürze
anlaufen: Deutschunterricht, einen Chor und eine Art Garten-AG.
Weitere Vorschläge eurerseits zu diesen oder anderen Projekten
sind sehr gerne gesehen.
Apropos Garten-AG; wir haben schon
begonnen, den Garten in Gathiga zu verschönern, indem wir die
Tomaten in einer schweißtreibenden Aktion (knallige Sonne!!!) nach
Oben gebunden haben. Das Ganze war nicht nur sinnvoll, sondern hatte
auch einen herrlichen Sonnenbrand zur Folge :)
Nachdem uns alle ein wenig misstrauisch
beäugt haben, wurden wir (mehr oder weniger tatkräftig) von den
größeren Jungs unterstützt. Wir sind sehr stolz auf die Kinder und
Mamas, die die Tomaten fleißig gießen, wenn wir nicht da sind. Mal
gucken, was daraus so wird...